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Pharmakologische Forschung und mehr

News von Fran Feichnter von JR HEALTH: Projekt zu pharmakologischen Tests von subkutan verabreichten Medikamenten und Aufbau einer neuer Kooperation mit BRAVE Analytics. Foto: JOANNEUM RESEARCH/Schwarzl

Personalisierte Therapien bei Gehirntumoren und pharmakologische Tests von subkutan verabreichten Medikamenten – Einblicke in zwei aktuelle Projekte von Joanneum Research HEALTH im ZWT.

Die Blut-Hirn-Schranke schützt das Gehirn vor schädlichen Substanzen und Krankheitserregern, lässt jedoch nur wenige Stoffe wie Sauerstoff oder Glukose passieren. Dieser Schutz erschwert gleichzeitig den Transport von Medikamenten ins Gehirn und macht die Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen oder die Behandlung von Gehirntumoren besonders schwierig. Bei Chemotherapeutika ist unklar, ob und in welchem Ausmaß diese überhaupt das Hirngewebe erreichen. Derzeit bestehende Glioblastom-Modelle können diese Fragen nur unzureichend beantworten. Hier setzt eine neue Methode von Joanneum Research an.

Mit der patentierten Methode cOFM (cerebrale offene Mikroperfusion) wird ein Glioblastommodell mit aktivem Immunsystem und aktiver Blut-Hirn-Schranke verwirklicht. „Damit können wir die Verteilung von Chemotherapeutika untersuchen und in Kombination mit Metabolom-Analysen können Biomarker für die Wirksamkeit verschiedener Therapien beschrieben werden“, erklärt Franz Feichtner, Direktor von HEALTH. Es wird das Ziel verfolgt, personalisierte Therapien für Patient:innen mit Glioblastom zu entwickeln, die mit den Tumorzellen, der jeweiligen Patient:innen getestet wurden. Weitere Infos dazu in diesem Artikel.

Pharmakologische Tests von subkutan verabreichten Medikamenten

Ein weiteres aktuelles Projekt bei HEALTH beschäftigt sich mit der Wirkung subkutan verabreichter Medikamente. Die Injektion in das subkutane Fettgewebe ist schließlich ein wichtiger Verabreichungsweg für Substanzen wie Insulin oder Antikörper. Die Bildung von Medikamentendepots im Fettgewebe und die Medikamentenverteilung sind aber entscheidend für die Aufnahme ins Blut, die pharmazeutischen Wirkungen oder mögliche Nebenwirkungen. Dazu liefert die „Open Flow Microperfusion“-Technologie von HEALTH Daten. In Zusammenhang mit dieser Forschung könnte auch die Arzneimittelentwicklung beschleunigt werden. Weitere Infos dazu auch in diesem Artikel.

Forschungen zu Lipid-Nanopartikeln

Gerade im Aufbau befindet sich außerdem eine Kooperation mit BRAVE Analytics aus dem ZWT ACCELERATOR, wie Franz Feichtner ausführt: „Dabei geht es um Lipid-Nanopartikel. Wir wollen bessere Testverfahren zur Quantifizierung und Charakterisierung von Lipid-Nanopartikeln entwickeln.“ In dem Zusammenhang sollen die Größen-Verteilung, die Lipidzusammensetzung und die Pay-Load (Wirkstoffbeladung) der Partikel bei Produktionsprozessen gemessen und kontrolliert werden – und das auf einem neuen Präzisionslevel.