Walter Mayer (Küchenleitung LKH Graz, KAGes), Johann Seitinger (Nachhaltigkeitslandesrat) und Johann Schweiger (Gaumenglück) bei der Präsentation der neuen Kampagne (Credit: steiermark.at/Streibl)
Anlässlich des Ersten Welttags gegen Lebensmittelverschwendung am 29. September verstärkt das Land Steiermark gemeinsam mit Gesundheitseinrichtungen die Bemühungen zur Lebensmittelabfallvermeidung. Im Bistro [das O] wurde am 28. September eine Informationskampagne dazu vorgestellt.
Allein im steirischen Restmüll landen jährlich fast 19.000 Tonnen an vermeidbaren Lebensmittelabfällen. Im Rahmen einer Aktionswoche von 28. September bis 4. Oktober unter dem Motto „Nix übrig für Verschwendung“ sagen 16 steirische Gesundheitseinrichtungen und 10 Betriebskantinen in Kooperation mit dem Land Steiermark und dem Bundesministerium für Klimaschutz, der Lebensmittelverschwendung den Kampf an. „Es geht um eine gute Zusammenarbeit zwischen den Konsumentinnen und Konsumenten, den Küchen, den Verarbeitungsbetrieben, dem Handel und den Lebensmittelproduzenten und Bauern. Geld und Ressourcen, die durch Abfallvermeidung eingespart werden, können in qualitativ hochwertige, regionale Produkte reinvestiert werden“, betont Nachhaltigkeitslandesrat Johann Seitinger.
Laufender Austausch mit den Gästen
Johann Schweiger von der Unternehmensgruppe Gaumenglück, die auch das Bistro [das O] im ZWT betreibt: „Wir achten schon beim Einkauf darauf, dass möglichst gut auf die Bedürfnisse unserer Gäste eingegangen wird und regionalen Produkten speziell aus der Steiermark der Vorzug gegeben wird. Der laufende Austausch mit den Gästen, gerade auch hier im ZWT, ist uns sehr wichtig. Nur so kann man das Angebot individuell an die Zielgruppe anpassen und damit auch dafür sorgen, dass möglichst wenig übrigbleibt. Wir bieten auch unterschiedliche Portionsgrößen an, sodass der große, aber auch der kleine Esser auf seine Rechnung kommt. Dadurch leisten wir auch von dieser Seite her ein Beitrag zu ‚Nix übrig für Verschwendung‘“. Gaumenglück beteiligt sich auch am Programm „United Against Waste“ und am Monitoring-und Managementsystem „Moneytor“.
3.000 Mahlzeiten täglich
Auch das LKH-Univ. Klinikum Graz, das LKH Hochsteiermark und das LKH Weststeiermark der Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) sind Partner von „United Against Waste“ und bemühen sich, ihre Lebensmittelabfälle zu reduzieren: „Wir versorgen unsere Patientinnen und Patienten nicht nur medizinisch, sondern diese werden auch von Frühstück, Mittagessen, Jause und Abendessen voll versorgt. Allein die Zentralküche am Standort Süd des LKH Graz produziert täglich rund 3.000 Mahlzeiten in verschiedensten Kostformen für die Patientinnen und Patienten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an vier Standorten. Dementsprechend komplex sind unsere Verpflegungsstrukturen. Wechselnder Appetit und Gesundheitszustand sowie ein ständiges Kommen und Gehen der Patientinnen und Patienten aufgrund von Entlassungen und Behandlungen erschweren die Planung zusätzlich “, berichtet Walter Mayer, Leiter der Zentralküche im LKH Graz II über die Herausforderungen bei der Lebensmittelabfallvermeidung in Krankenhäusern.
Gezielte Lösungsmöglichkeiten
Dies führt dazu, dass am Ende des Tages in Gesundheitseinrichtungen viele noch genießbare Lebensmittel entsorgt werden müssen. Das Monitoring der Initiative United Against Waste in ganz Österreich aus dem Jahr 2019 hat gezeigt: Das Verhältnis von vermeidbarem Lebensmittelabfall im Vergleich zum ausgegebenen Essen lag 2019 in österreichischen Krankenhäusern (31 %) und Pflegeheimen (26 %) deutlich über jenem von klassischen Betriebsrestaurants (13 %). Durch den Vergleich und den Austausch mit anderen am Monitoringsystem teilnehmenden Gesundheitseinrichtungen können Problemstellen analysiert und dafür gezielt Lösungsmöglichkeiten erarbeitet werden.
www.nixübrig.at
www.united-against-waste.at