ZWT-Netzwerkfrühstück im November zur Vorstellung von ZWT-Accelerator-Mieter:innen und Service-Angeboten, mit dabei: Christian Hill (BRAVE), Charlotte Ohonin (NORGANOID), Gerhard Prossliner (BRAVE), Andrea Groselj-Strele (Core Facilities, ZMF), Anke Dettelbacher und Thomas Mrak (beide ZWT-Geschäftsführung), v.l. Foto: ZWT/Fischer
Mit Jahresbeginn 2023 ziehen die ersten Start-ups in den neuen ZWT Accelerator ein. Beim aktuellen ZWT-Frühstück im November stellten sich die ersten der neuen Mieter:innen vor: Charlotte Ohonin und Saren Tasciyan von NORGANOID sowie Christian Hill und Gerhard Prossliner von BRAVE Analytics.
Bei BRAVE Analytics dreht sich alles um Laser. Das Unternehmen, ein Spin-off der Med Uni Graz, setzt seine patentierte Lasertechnologie ein, um Nanopartikel in Flüssigkeiten zu bewegen und so erst messbar zu machen. Zum Einsatz kommt die Technologie, um zum Beispiel die Qualität von Impfstoffen kontrollieren zu können. Die Vorteile gegenüber Referenzprodukten: Die Innovation von BRAVE bietet einen tieferen und vor allem schnelleren Einblick und ist außerdem direkt in den Herstellungsprozess integrierbar.
Heuer hat BRAVE, das vom ZWT in den neuen ZWT Accelerator übersiedeln wird, nach langer Forschungsarbeit seinen ersten Prototypen BRAVE B1 für die Vermessung von Partikelgrößen in Infusionen an einen österreichischen Industriepartner übergeben. Die nächsten Schritte sind die Serienproduktion und die Internationalisierung. „Produkt- und Verkaufsstart dieses Online-Messgeräts sind in den nächsten beiden Jahren geplant“, sagt Christian Hill. „Zusätzlich haben wir mit derselben Technologie ein Labormessgerät für die Grundlagenforschung entwickelt, das 2023 auf den Markt kommt“, so Gerhard Prossliner: „Bestellungen nehmen wir schon an.“
Organe auf Chips
Noch einen Entwicklungsschritt davor sind Charlotte Ohonin und Saren Tasciyan. Sie arbeiten mit ihrem Unternehmen NORGANOID künftig im ZWT Accelerator an einer „nachhaltigeren und präziseren Art“ aus Zellen Gewebe zu züchten und so Krankheiten zu modellieren. Die Gründer entwickeln dafür ein „Organ-on-chip“, eine Plattform, mit der man aus Stammzellen alle Arten von Geweben züchten kann. Im Endeffekt sollen diese Gewebe dann dabei unterstützen, Medikamente und Therapien zu testen.
Für einzelne Studien sind die „Organ-on-chips“ bereits gut anwendbar. „Aber im Pharma-Bereich braucht man Prüfverfahren mit tausenden Experimenten und so weit sind wir noch nicht“, erklärt Charlotte Ohonin, die zuletzt in Holland geforscht hat und nach Graz zurückgekehrt ist, um sich selbstständig zu machen. Erste Aufträge, um zum Beispiel eine seltene neurodegenerative Krankheit zu modellieren, hat das junge Unternehmen bereits.
Noch verfügbare Flächen
BRAVE und NORGANOID sind zwei der bereits fixierten Mieter:innen, doch auch weitere Verträge sind schon unterzeichnet. Bereits jetzt vor Bezug sind die zusätzlichen Flächen im neuen ZWT Accelerator stark nachgefragt, berichteten Anke Dettelbacher und Thomas Mrak von der ZWT-Geschäftsführung beim ZWT-Frühstück im November über das große Interesse. Die Vorteile der Lage in unmittelbarere Nähe zum MED CAMPUS mit seinen Instituten und dem LKH Univ-Klinikum Graz sowie die Einbindung in die bestehende ZWT-Community würden Gründer:innen und Unternehmen überzeugen. Für Anfragen zu noch verfügbaren Flächen steht die Geschäftsführung unter anke.dettelbacher@medunigraz.at sowie thomas.mrak@sfg.at zur Verfügung.