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Interview mit Lejla Pock

Lejla Pock ist Geschäftsführerin des Humantechnologie-Clusters Steiermark. ©HTS/Sissi Furgler

Die Human.technology Styria GmbH (HTS) ist seit 2004 Knotenpunkt für steirische Unternehmen, die für die menschliche Gesundheit arbeiten. Lejla Pock, seit Oktober 2022 neue Geschäftsführerin des Clusters, erzählt in unserem Interview, warum das Wasser ihre persönliche Kraftquelle ist, welche Ziele sie sich für die Weiterentwicklung des Clusters gesteckt hat und warum der Nahe Osten ihr bevorzugtes Urlaubsziel ist.

Woran arbeiten Sie gerade?
Im Humantechnologie-Cluster ist gerade vieles im Umbruch, wir haben unser Programm für 2023 fertiggestellt und modernisieren unsere Formate, unter anderem auf Basis von Mitglieder-Umfragen. Wir werden unseren Fokus schärfen und die Netzwerke weiter stärken. So führen wir zum Beispiel einen „Coffee break“ als niederschwelliges Online-Format zum Netzwerken ein. Es gibt viele gute Ideen und ein wunderbares Team, um die vielen neuen Ideen Schritt für Schritt umzusetzen.

Was treibt Sie persönlich an?
Mich begeistert, dass ich es immer mit Zukunftsthemen zu tun habe, die für uns alle relevant sind. Und ich empfinde es als großen Bonus, dass ich mit tollen und motivierten Menschen arbeiten darf. Hier gibt es keine Routine und das ist für mich auch ein großer Motivationsfaktor. Ich habe ja schon als Unternehmerin, als Start-up und als Beratungsdienstleisterin gearbeitet – Vernetzung war also schon immer mein Thema.

Sie haben außerdem ein Sprachstudium absolviert. Mit welchen Sprachen haben Sie sich befasst?
Meine Muttersprache ist Kroatisch, ich spreche natürlich auch Deutsch und Englisch. Außerdem habe ich Italienisch und Spanisch sowie alte Sprachen wie Latein, Altgriechisch und Arabisch gelernt bzw. studiert.

Und dann kamen Wissenschaftsthemen und Humantechnologie dazu.
Ich bin froh, dass ich schon als Consultant so viele Themen und Businessmodelle kennengelernt habe. Zu sehen, wie Wissen zum Einsatz kommen kann und welche Businesscases hier generiert werden, ist ein großer Benefit.

Stichwort News: Was darf man sich 2023 im HTS an neuen Projekten erwarten?
Wir sind gerade dabei, ein kooperatives Comet-Projekt einzureichen – darüber darf ich im Detail leider noch nicht sprechen, aber hier werden Spitzenforschung und Unternehmen zusammenarbeiten. Ebenso werden wir im Bereich „Open Innovations“ arbeiten und auch Healthcare-Professionals einbinden. Auch hier finalisieren wir aktuell die Einreichungen. Außerdem sind wir der einzige Cluster, der wirklich Internationalisierung betreibt, fahren daher heuer unter anderem nach Finnland – das Thema werden Gesundheitsdaten sein. Und das Interesse der Mitglieder ist groß. Aber es wird sicher nicht bei dieser einen Reise bleiben, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren!

Was steht im Mittelpunkt Ihrer Arbeit?
Priorität haben die Anfragen unserer Partner:innen, und ich denke, die betreuen wir sehr gut. Mir geht es darum, die Newcomer persönlich kennenzulernen und den Austausch mit allen Mitgliedern zu suchen. Das ist ein laufender Prozess, da ich ja vom Finanzbereich in die Geschäftsführung gewechselt bin.

Was sehen Sie als Ihren größten Erfolg?
(Lacht) Alles unter einen Hut zu bringen! Eine erfolgreiche Karriere ist als alleinerziehende Mutter nicht immer leicht. Die Geschäftsführung für den HTS ist deshalb eine Bestätigung und ein schöner Erfolg auf meinem Weg und ich bin sehr gerne für diese Community mit 147 Mitgliedern im Einsatz, das ist eine große Verantwortung.

Was haben Sie sich für 2023 vorgenommen?
Die Anforderungen gut miteinander zu vereinbaren, die Community gut kennenzulernen und neue Formate zu starten. Und ein kurzfristiges Ziel ist aktuell gerade, unseren Hundewelpen stubenrein zu bekommen …

Was waren Ihre ursprünglichen beruflichen Ziele?
Etwas in Richtung Entwicklungspolitik oder Diplomatie zu machen. Verbindungen knüpfen und ein gesellschaftlicher Mehrwert waren mir immer wichtig.

Was schätzen Sie an Ihrem Team am meisten?
Dass alle so begeisterungsfähig sind. Das ganze Team im HTS denkt für unsere Community und hat Freude daran, wenn die Dinge gelingen. Außerdem rücken alle spürbar zusammen, wenn wir schnell und flexibel sein müssen und kurzfristig reagieren müssen.

Wie erholen Sie sich vom Job?
Ich spiele gerne Tennis, gehe Kaffeetrinken und mag das Schwimmen – von meinem Team habe ich vor kurzem einen Jahreseintritt für die Schwimmhalle bekommen. Schwimmen ist ein wichtiger Ausgleich für mich, um neue Energie zu tanken. Wenn man körperlich fit ist, kann man Belastungen besser standhalten.

Was sehen Sie als Ihren Beitrag zum Klimaschutz?
Als Cluster ist unser Beitrag zur Nachhaltigkeit enorm, weil wir thematisch genau da ansetzen. Im pharmazeutischen Engineering und der industriellen Biotechnologie entsteht viel Neues für mehr Nachhaltigkeit. Die Kreislaufwirtschaft gehört zu unseren Top-Themen.

Was lesen Sie gerne?
Sehr gerne Sachliteratur, das finde ich bereichernd. Zeitgeschichte ist ein großes Interesse von mir und Life-Science-Themen verfolge ich gerne in Blogs und Medien. Und ich bin ein großer Fan von Podcasts über Life-Science und Geschichte. Ich bin gerne up-to-date und Podcasts sind da eine tolle Quelle.

Beruflich sind Sie mit dem Cluster viel unterwegs. Wo zieht es Sie privat hin?
Ich bin sehr gerne im Nahen Osten, habe ja auch Arabisch studiert. Jordanien wird heuer mein Urlaubsziel sein, wo ich eine Off-road-Tour plane, denn ich bin im Urlaub gerne aktiv. Voriges Jahr war ich in Marrakesch und kommendes Jahr könnte es dann Oman werden – es gibt viele tolle Orte. Im Sommer bin ich aber auch gerne an der Adria, schließlich bin ich ja in Kroatien aufgewachsen und das ist wie ein zweites Zuhause für mich.