Im ZWT forscht elyte diagnostics daran, wie Herz- und Nierenkranke ihren Kaliumhaushalt selbstständig von zu Hause aus überwachen können.Foto: elyte

Die elyte diagnostics arbeitet an neuen analytischen Methoden, mit denen Patient:innen mit chronischen Herz- oder Nierenerkrankungen die Möglichkeit bekommen, für die Bestimmung des Gesundheitszustandes wesentliche Laborwerte einfach und selbstständig von zuhause aus zu überwachen. 

Herzinsuffizienz ist eine chronische und fortschreitende Herzerkrankung, die unbehandelt zum vorzeitigen Tod führt. Allein in Österreich leiden 1 bis 2% der Bevölkerung an dieser schwerwiegenden chronischen Erkrankung. Ebenso ist auch die Niereninsuffizienz eine nicht heilbare chronische Erkrankung, deren Fortschritt durch Behandlung lediglich verzögert werden kann. In Österreich leidet rund 1% der Bevölkerung an einer eingeschränkten Nierenfunktion, rund 9.000 Personen an chronischem Nierenversagen. Und das Thema wird immer relevanter: Die durch chronisches Nierenversagen verursachte Sterblichkeit ist in Österreich in den letzten Jahrzehnten pro Jahr um ca. 4% gestiegen. Problematisch an dieser Erkrankung ist besonders die Tatsache, dass sie in einem frühen Stadium nur unspezifische Symptome zeigt und somit erst spät diagnostiziert werden kann.

„Home Monitoring“ statt ambulanter Untersuchungen
Heutzutage müssen beide Patient:innen-Gruppen regelmäßig ambulant untersucht werden und die Medikation muss adaptiert werden. „Sowohl für chronische Herz- als auch Niereninsuffizienzpatient:innen gibt es bisher noch unzureichend Möglichkeiten, um – ähnlich wie bei Menschen mit Diabetes mellitus – wesentliche Labor-Parameter von zuhause aus überwachen zu können“, sagt Julia Mader, Chief Medical Officer der elyte diagnostics GmbH im ZWT Graz.

Überwachung verbessern – Komplikationen verringern
Die elyte diagnostics beschäftigt sich daher mit neuen analytischen Methoden, mit denen Patient:innen mit chronischen Herz- oder Nierenerkrankungen die Möglichkeit bekommen werden, ihren Kaliumhaushalt einfach und selbstständig überwachen zu können. „Mit dem neuen optischen Verfahren kann auf einfache Weise und erstmalig eine Heimanwendung realisiert werden“, sagen Andreas Fercher und Martin Ellmerer, die beiden Gründer der elyte diagnostics GmbH. Dadurch werden ambulante Besuche, die ein Risiko für diese Personen darstellen, seltener erforderlich. Gleichzeitig erhöht sich die Frequenz der Überwachung und schwerwiegende Komplikationen können verringert werden. Nachdem elyte diagnostics eine erfolgreiche Basisfinanzierung für das Vorhaben akquirieren konnte, wird aktuell an einer ersten Finanzierungsrunde mit strategischen Investor:innen gearbeitet.