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Digitalisierungsprojekt: Mehr Zeit für Pflege schaffen

Mehr Zeit für die Pflege soll ein neues Digitalisierungsprojekt schaffen. Foto: ©pixabay

Forschungsziel von Projekt N!CA ist es, die Pflege unter anderem mit digitaler Unterstützung zu entlasten. Erste Ergebnisse zeigen, dass im Sinn der Pflegepraxis viel möglich ist: Und das ist gut, denn aktuell werden von einem 8-Stunden-Arbeitstag 2 Stunden für die Dokumentation verwendet.

Zentrales Thema ist die Reduktion des Zeitaufwandes für die (Pflege-)Dokumentation. Dadurch soll mehr Zeit für den direkten Kontakt der Pflegepersonen mit den Patient:innen geschaffen werden. Ermöglichen will man das durch das Aufbrechen und Verschlanken von veralteten Prozessen und Strukturen. „Es braucht ein Neudenken, einen völlig innovativen Ansatz, um die Dinge neu zu ordnen und zur Funktion zu bringen“, sagt Projektleiterin Katharina Lichtenegger von der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie der Med Uni Graz. Indem man administrative Aufgaben automatisiert und standardisiert, können Pflegekräfte ihre Expertise und Energie auf die direkte Patient:innenbetreuung konzentrieren, was letztlich zu einer höheren Zufriedenheit sowohl bei den Pflegepersonen als auch bei den Patient:innen führt.

Die Digitalisierungsschritte werden dabei agil, pflege- und menschenzentriert umgesetzt. So kann das Pflegepersonal mit seiner umfassenden Expertise in den kontinuierlichen Änderungs- und Entwicklungsprozess miteinbezogen werden.

Lücke zwischen Hightech-Möglichkeiten und „oldschool“ Praxis schließen
„Das Forschungsprojekt soll Pflegepersonal dabei unterstützen, das zu tun, wofür es sich als Beruf entschieden hat – mit Menschen zu arbeiten! Zudem ist es wichtig, die Lücke zwischen Hightech-Möglichkeiten und ,oldschool‘ Praxis zu schließen“, betont sie. N!CA ziele darauf ab, die Pflege durch technologische Innovationen und organisatorische Verbesserungen zu transformieren. Dies umfasst nicht nur die Reduktion des Dokumentationsaufwandes und die Verbesserung der Datenqualität, sondern auch die Stärkung der Rolle der Pflegekräfte im Gesundheitssystem.

Mit Joanneum Research HEALTH und decide Clinical Software
Die Gesamtleitung des N!CA-Projektes obliegt Katharina Lichtenegger von der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie der Med Uni Graz. Darunter finden sich drei Teilprojekte: Das erste Projekt zur Vereinfachung von Prozessen und der (Pflege-)Dokumentation leitet die Med Uni Graz, das zweite Projekt zur intelligenten Nutzung von Routinedaten die FH Oberösterreich sowie JOANNEUM RESEARCH HEALTH. In einem weiteren Teilprojekt befasst man sich mit der Befähigung von Pflegepersonen durch digitale Entscheidungsunterstützung. Hier sind decide Clinical Software aus der ZWT-Community und die Med Uni Graz federführend.