Das Team von B. Braun Melsungen rund um Martin Ellmerer (re., Credit: Lunghammer).
Ursprünglich hatte der ZWT-Mieter B. Braun Melsungen einen innovativen Sensor für die Blutzuckermessung auf Intensivstationen im Fokus. Im Zuge der Entwicklungsarbeit zeigte sich aber: Das System ist auch zum Messen weiterer Blutparameter die ideale Lösung und könnte Nachteile von bestehenden Messverfahren eliminieren.
Seit dem Einzug ins ZWT im Jahr 2014 ist das Team von B. Braun Melsungen sukzessive gewachsen, mittlerweile werden 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt –die Mietfläche wurde auf 1.000 m2 erweitert. Auch die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit ist deutlich breiter geworden: „Es hat sich herausgestellt, dass unser System nicht nur für die Messung des Blutzuckerwerts, sondern auch für zahlreiche weitere Parameter auf Intensivstationen zum Einsatz kommen kann. Und vor allem: Dass die Messungen deutlich sicherer und einfacher werden könnten“, erläutert Martin Ellmerer, der den Grazer Standort von B. Braun Melsungen leitet.
Messungen sind derzeit aufwändig
Bei Intensivpatienten werden vom Pflegepersonal mehrmals täglich Blutproben entnommen, um die richtigen Therapieentscheidungen zu treffen. Ebenso braucht es diese Analysen, um Therapieverläufe zu überwachen und Medikamenten-Dosierungen zu berechnen. Je nach zu messenden Parametern werden die Proben derzeit in ein Zentrallabor geschickt oder mit Laborgeräten vor Ort analysiert. Die Entnahme von Blut stellt allerdings eine Belastung für Patienten dar, der Analysevorgang ist fehlerbehaftet, nimmt Zeit des Pflegepersonals in Anspruch und die Ergebnisse stehen nur zeitverzögert für Diagnose und Therapieentscheidungen zur Verfügung.
Bessere Therapie für Patienten
Braun entwickelt im ZWT ein System, mit dessen Hilfe all diese Nachteile eliminiert werden können. Und außerdem: Informationen über die wichtigsten Blutparameter stehen deutlich häufiger und automatisiert zur Verfügung, bestätigt Ellmerer. „Es ist davon auszugehen, dass mit der Einführung dieses Systems Komplikationen bei Intensivpatienten früher erkannt und besser therapiert werden können und damit die Prognose von Patienten positiv beeinflusst werden kann.“
Positive Erfahrungen mit Homeoffice
Die Entwicklungsarbeiten schreiten gut voran – „auch in den letzten Wochen war das so“, zieht Ellmerer positive Bilanz. „Wir haben auf jeden Fall gelernt, dass Homeoffice gut funktioniert, von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angenommen wird und wir werden das fallweise auch in Zukunft weiterführen.“