Neue Angebote gerade im Bereich Mikroskopie gibt es bei den „Core Facilities“ am ZMF der Med Uni Graz – mehr Infos dazu bei den Expertinnen Andrea Groselj-Strele und Dagmar Kolb. Foto: ZWT/Lunghammer
Von den forschungsunterstützenden Services der Core Facilities am ZMF der Med Uni Graz können Forschende und Start-ups profitieren. Hier gibt es Dienstleistungen wie Auftragsanalytik und Beratungen sowie Zugang zu Instrumenten, Technologien und Methoden. Neuerdings stehen außerdem ganz besondere Bildanalyse-Software-Tools für die Auswertung zur Verfügung.
Die „Core Facilities“ (CF) sind zentrale forschungsunterstützende Serviceeinrichtungen der Med Uni Graz. Sie verfügen über speziell geschultes Personal und spezifische Geräte mit einem breiten Methodenportfolio. Die Expert:innen der CF erledigen experimentelle und analytische Services im Auftrag von Forschenden und Unternehmen für die diesen selbst die Expertise oder die Infrastruktur fehlt. Das betrifft z. B. Themen wie die Herstellung spezieller DNA- und RNA-Sequenzierbibliotheken sowie die Hochdurchsatzsequenzierung (CF Molecular Biology), Proteom-/Lipidom- und Metabolom-Analytik mittels hochauflösender Massenspektrometrie und/oder NMR (CF Mass Spectrometry), sowie die Durchführung elektronenmikroskopischer Untersuchungen mittels Raster- und/oder Transmissionselektronenmikroskopie und anschließender 3D-Bildrekonstruktion (CF Ultrastructure Analysis). Hochauflösende Lichtmikroskope mit einem breiten Anwendungsspektrum (z. B. Lichtblatt-Mikroskopie) werden von der CF Bioimaging betrieben und spezifische Zellpopulationen können auf Basis ihrer Oberflächen-Antigene über Durchflusszytometrie und Zellsortierung (CF Flow Cytometrie) charakterisiert und isoliert werden. Schließlich unterstützt die CF Computational Bioanalytics Forschende mit modernen, passgenauen bioinformatischen und biostatistischen Lösungen um Rohdaten in verständliche, interpretierbare Ergebnisse zu transformieren. Den translationalen wissenschaftlichen Bereich decken die CF Wissenschaftliche Werkstätte, sowie die CF Clinical Trials Unit ab. Die CF Wissenschaftliche Werkstätte steht dabei für maßgeschneiderte Anfertigungen von speziellen „Devices“ und „Gadgets“, die im Handel so nicht erhältlich sind. Klassische Maschinen aus der Mechatronik und Elektrotechnik kommen hier ebenso zum Einsatz, wie moderne 3-D-Druckverfahren. Die CF Clinical Trial Unit unterstützt bei der Planung und Abwicklung klinischer Studien der Phase I gemäß geltender nationaler und internationaler Regulative, bzw. führt Phase-I-Studien im Auftrag durch.
Bioimaging: Neue Bildanalyse-Software nutzen
Im Bereich Mikroskopie kann Andrea Groselj-Strele vom ZMF auf einige Neuerungen verweisen: Mit der Eröffnung der neuen Core Facility Bioimaging (CF-BI) am ZMF2 des Med Campus beginnt eine aufregende Ära für die medizinische Forschung an der Medizinischen Universität Graz. Unter der Leitung von Sandra Burgstaller (Managing Director) und Roland Malli (Scientific Director) wurde im Mai 2024 eine Neuorganisation eingeleitet, um Forscher:innen Zugang zu modernsten Bioimaging-Technologien zu bieten.
Die CF-BI entwickelt eine Mikroskopie-Landkarte (MIC-MAP), um Forschenden einen Überblick über verfügbare Mikroskope am Med Campus zu bieten. Zusätzlich wird durch das Upcycling älterer Mikroskopie-Systeme und die Vernetzung mit Expert:innen an den Forschungszentren und Kliniken das Geräteportfolio ständig ausgebaut. Ein besonderes Highlight erwartet die Forschenden Anfang 2025: Die Lightsheet-Mikroskopie wird eine detailreiche Analyse großer, geklärter Proben und auch lebender Präparate ermöglichen. Ergänzend wird die High-end-Software Imaris für umfassende Bilddatenanalysen zur Verfügung stehen.
„Wir bieten verschiedene Bildanalyse-Software-Tools zur Nutzung an“, so Groselj-Strele. Mit Schulungen für diese Tools kann das CF-BI Team ebenso dienen wie mit Beratung bei der Auswertung.
Internationale Kooperationen – mehr Services
Weitere Zusatzangebote haben die Expertin und ihr Team durch die stärkere Ausrichtung auf strategische Partnerschaften mit „Core Facilities“ in anderen Ländern kreiert: „Der internationale Austausch ermöglicht es uns, unsere Mitarbeiter:innen zu fördern, Technologien und Expertise nach Graz zu holen. Auch zusätzliche Services können angeboten werden, sofern die Proben und/oder Daten verschickt werden können. So kann die Analyse etwa bei den Core Facilities unserer Kooperationspartner:innen stattfinden, die Beratung für die Forschenden zur Studienplanung und zur Interpretation der Ergebnisse erfolgt dann aber wieder vor Ort am ZMF in Graz.“