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Es werde Licht!

Die innovative Laser-Messetechnologie wurde im Rahmen des Projekts LightMatters, das auch weiterhin an der Med Uni Graz läuft, entwickelt. Über das Spin-off Brave Analytics werden nun Entwicklung und den Vertrieb vorangetrieben (Credit: C. Hill).

Zwischen den ersten Ideen und der Unternehmensgründung liegen 8 Jahre. Als Spin-off der Med Uni Graz hat Brave Analytics nun die Marktreife einer Laser-Messtechnologie zum Ziel, die sowohl für Alltagsprodukte als auch im Medizinbereich vielfältige Potenziale eröffnet. 

Nanopartikel, also Teilchen mit einer Größe von wenigen Milliardstel Metern, sind essentieller Bestandteil der Natur und dienen etwa dem Nährstofftransport in Organismen. Künstlich hergestellt erlauben sie die Optimierung von unterschiedlichsten Produkten – von Kosmetika bis hin zu Hochglanzpapier. Auch medizinische Wirkstoffe können durch das „fine tuning“ mittels Nanopartikel grundlegend verbessert werden. Und hier kommt die patentierte Messtechnologie für Nanopartikel, die das Forscherteam rund um Christian Hill und Gerhard Prossliner entwickelt hat, zum Einsatz: Um die Nanopartikel gezielt mit bestimmten Eigenschaften auszustatten, muss man ihre Größe, Form und Beschichtung sehr genau kennen. Aktuelle Messtechnologien können das noch nicht in ausreichendem Maß gewährleisten beziehungsweise schaffen dies nicht schnell genug. „Unser neuer Zugang bietet einen wesentlich tieferen und vor allem schnelleren Einblick in die Nano-Welt als herkömmliche Referenzprodukte und dies kontinuierlich in den Herstellungsprozess integrierbar“, erläutert Hill.  

Vorbereitung auf die Ausgründung
Um die Entwicklung und den Vertrieb voranzutreiben, haben Hill und Prossliner 2020 das Unternehmen Brave Analytics als Spin-off der Med Uni Graz gegründet. „Die Technologie wurde im Rahmen des Projekts LightMatters, das auch weiterhin an der Med Uni Graz läuft, entwickelt. Im Zuge dieses Projekts hatten wir auch die Chance, an einem geförderten Spin-Off-Fellowship-Programm der FFG teilzunehmen, um die Marktpotenziale zu eruieren und uns auf die Ausgründung vorzubereiten.“

Umzug ins ZWT
Das Jungunternehmen kann bereits über erste Erfolge berichten: „Erste Aufträge und Kooperationen finden derzeit mit dem Pharmakonzern Fresenius Kabi statt bzw. werden innerhalb eines Horizon 2020 EU-Konsortiums Geräte in Industrieanlagen integriert. Weitere, noch nicht offizielle Kooperationen sind in der Pipeline. Weiters sind wir mit Unterstützung des AWS Pre-Seed Programmes am Entwickeln eines kontinuierlichen Probenvorbereitungsgerätes, welches den Einsatz zur Prozesskontrolle vollumfassend ermöglicht“, so Hill. Sobald der ZWT Accelerator Ende 2022 fertig errichtet ist, ist ein Umzug in die neuen Räumlichkeiten des ZWT Accelerators geplant. Derzeit besteht die Kooperation mit dem ZWT und so können beispielsweise die Besprechungsräume im ZWT mitgenutzt werden.  

Von der Idee zum marktreifen Produkt
Bereits vor 8 Jahren hat Hill damit begonnen, sich mit Nanopartikeln und Laserlicht zu beschäftigen. Über einen Ideenwettbewerb am Science Park Graz entstand der Kontakt zu Ruth Prassl, Leiterin der Arbeitsgruppe Nanomedizin an der Med Uni Graz und Betreuerin von Hills Dissertation. Über die Jahre ist das Team sukzessive gewachsen und zählt mittlerweile 9 Personen (Forschungsprojekt LightMatters und Unternehmen Brave Analytics). „Ich finde es ganz wichtig, dass man so schnell als möglich ein Team aufbauen kann, das gemeinsam für eine Idee brennt und diese auch weiterentwickeln möchte. Man profitiert immens von den unterschiedlichen Zugängen und der Möglichkeit, sich Feedback einzuholen. Alleine kann man einfach nie alles abdecken“, sagt Hill. „Auch die Angebote und Hilfestellungen für Gründer seitens der Med Uni Graz sowie SFG, BNN, ZWT, Gründungsgarage ZWI, Science Park Graz und Humantechnologie-Cluster waren und sind enorm wichtig. Von einer Idee bis zu einem marktreifen Produkt ist es ein langer Weg und gerade im Pharma- und Medizinbereich braucht es hier einfach Insider-Wissen und Erfahrung.“

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Das Brave-Analytics-Team ist über die Jahre sukzessive gewachsen. „Man profitiert immens von den unterschiedlichen Zugängen und der Möglichkeit, sich Feedback einzuholen“, sagt Christian Hill (Credit: Brave Analytics).

Vielfältige Potenziale
Die künftigen Einsatzmöglichkeiten für das Brave-Analytics-Gerät sind groß: „Mit der speziellen Lasertechnologie können wir die unterschiedlichen Proben schon während des Herstellungsprozesses kontinuierlich in Echtzeit und hochpräzise erfassen“, erklärt Hill. Spannend ist vor allem der Bereich der medizinischen Diagnostik. „Unser lichtbasiertes Durchflussverfahren erlaubt zusätzlich die frühzeitige Erkennung von Veränderungsprozessen in Zellen, entsprechende Therapien können so zu einem früheren Zeitpunkt eingesetzt werden“, so der Experte.

Nähere Infos zu Brave Analytics: www.braveanalytics.eu